Was ist narziß und goldmund?

"Narziß und Goldmund" ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Hermann Hesse, der im Jahr 1930 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im mittelalterlichen Deutschland und erzählt von der Freundschaft zwischen den beiden Hauptfiguren, Narziß und Goldmund.

Narziß ist ein introvertierter, intellektueller und asketischer Mönch, der im Kloster Mariabronn lebt. Er ist gelehrt, rational und strebt nach geistiger Vollkommenheit. Narziß ist ein Vertreter der rationale und wissenschaftlichen Denkweise und symbolisiert die intellektuelle Seite des Menschen.

Goldmund hingegen ist ein freiheitsliebender und leidenschaftlicher Künstler. Er ist kreativ, sensibel und sucht stets nach neuen Erfahrungen und Sinnlichkeit. Goldmund steht für die emotionalen und ästhetischen Aspekte des Menschen. Er verlässt das Kloster, um als wandernder Handwerkskünstler die Welt zu entdecken.

Die Geschichte zeigt den Kontrast zwischen den beiden Protagonisten und ihre unterschiedlichen Lebensweisen. Die Freundschaft zwischen Narziß und Goldmund wird durch ihre gegenseitige Bewunderung geprägt, aber auch durch ihre Unvereinbarkeit. Während Goldmund durch seine Reisen und Begegnungen mit verschiedenen Frauen eine Vielzahl von Lebenserfahrungen und künstlerischen Höhepunkten erfährt, bleibt Narziß im Kloster, jedoch nicht ohne Zweifel und Sehnsüchte. Die beiden Figuren repräsentieren verschiedene Aspekte der menschlichen Natur und stellen die Frage nach der Vereinbarkeit zwischen rationaler Erkenntnis und sinnlicher Erfahrung.

"Narziß und Goldmund" ist ein psychologischer Roman, der sich mit großen thematischen Fragen wie der Suche nach Identität, dem Wesen der Kunst, der menschlichen Natur und der Gewissenserforschung auseinandersetzt. Durch Hesses poetischen Schreibstil und seine tiefsinnige Charakterzeichnung wird der Roman zu einem zeitlosen Klassiker der deutschen Literatur.